00 Vorwort

Vorwort

Der Koordinierungskreis Bäder (KOK) setzt sich aus jeweils drei Experten aus den Bereichen Bäderbau, Bädertechnik und Bäderbetrieb der Verbände Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB), Deutscher Schwimm-Verband e. V. (DSV) und Deutscher Olympischer Sportbund e. V. (DOSB) zusammen.

Die „KOK-Richtlinien für den Bäderbau“ und ihre Vorgänger sind seit nahezu sieben Jahrzehnten die Grundlage für eine sachgerechte Bäderplanung. Eine Planung, die ein funktionierendes Bad liefert, das den Bedürfnissen unterschiedlicher Zielgruppen gerecht wird: den Bedürfnissen der Besucher und Besucherinnen, die Bewegung, Entspannung, Spiel und Spaß suchen, der Schulen, die ihrem Erziehungsauftrag nachkommen, und denen der Schwimmsport-Vereine, die ihren wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung und für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft leisten.

Die 6. Ausgabe der „KOK-Richtlinien für den Bäderbau“ bleibt diesem Anspruch aktuell und zukünftig verpflichtet und soll auch weiterhin für Planer, Ausführende und Badbetreiber das Standardwerk bleiben.

Warmes Wasser, warme Luft und eine ästhetische Beleuchtung benötigen viel Energie, die in absehbarer Zeit nicht mehr fossilen Ursprungs sein sollte. Ganz nah am Klimaschutz ist das Thema Nachhaltigkeit, denn Ressourcenschonung und CO2-Ausstoß erstrecken sich über den gesamten Lebenszyklus eines Schwimmbades. Deshalb bilden technische Entwicklungen,  wie die Digitalisierung des Planungsprozesses, aber auch Aspekte des Umweltschutzes und nicht zuletzt der Klimawandel, wichtige Themenschwerpunkte der vorliegenden Ausgabe.

Aber auch für eine wichtige Nutzergruppe hat sich etwas verändert, nämlich für die Menschen mit ganz verschiedenen Beeinträchtigungen. Bei der Barrierefreiheit geht es nicht mehr nur um die Menschen, die einen Rollstuhl nutzen oder eine Beeinträchtigung ihrer Sehkraft aufweisen, sondern auch um Schwangere, Mobilitätseingeschränkte oder auch um das angstfreie Bewegen in Räumen. Diskriminierungsfreiheit bedeutet nicht mehr Absonderung in eigenen „Behindertenumkleiden“, sondern Integration in die üblichen Funktionsabläufe der Schwimmbadnutzung.

Bäder werden schon seit Jahrzehnten digital, auch in 3D, geplant. In den vergangenen Jahren hat es auf diesem Gebiet eine rasante Entwicklung gegeben. In dieser Ausgabe wird nun ein nahezu vollständiger digitaler Planungsprozess, angefangen beim digitalen Raumbuch über das Building Information Modeling (BIM) bis hin zur Übergabe in das Computer Aided Facility Management (CAFM), beschrieben.


 

Freibäder mit biologischer Wasseraufbereitung sind inzwischen zu einem festen Bestandteil der Bäderlandschaft geworden. Das Regelwerk für diese Bäder wurde bisher von der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL) herausgegeben. Im Frühjahr 2022 übergab  diese die weitere Bearbeitung des Regelwerks an die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen. Die baulichen Voraussetzungen für diese Bäder sind nun in der Neufassung der KOK-Richtlinien für den Bäderbau beschrieben, die Wasseraufbereitung wird hier kurz angesprochen und in einer künftigen DGfdB-Richtlinie geregelt werden.

Die Richtlinien für den Bäderbau sind das Ergebnis langjähriger, kontinuierlicher Arbeit des Koordinierungskreises Bäder und sie werden seit jeher in der Bäderplanung und im Bäderbau als allgemein anerkannte Regel der Technik verwendet. Sie gelten zusätzlich zu Rechts- und Verwaltungsvorschriften des Bundes und der Länder in Gesetzen, Rechtsverordnungen und Erlassen sowie zu anderen Richtlinien und Normen.

Essen, Kassel, Frankfurt am Main im Oktober 2022


Die Vertreter der drei Verbände im Koordinierungskreis Bäder